Berührend, bewegend und bereichernd
Predigten, Texte, Reiseberichte und ORF-Morgengedanken des im Vorjahr verstorbenen Bad Ischler Stadtpfarrers Christian Öhler findet man in dem Buch "Hat Jesus jemals gelacht? Eine Nachlese", das am Mittwochabend in der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus in Bad Ischl präsentiert worden ist. Die Veröffentlichung erfolgte posthum; das Buch war von Öhler selbst geplant, aber nicht mehr realisiert worden. Herausgeber ist sein langjähriger Weggefährte, Pfarrprovisor Franz Peter Handlechner, der frühere ORF-Kulturchef Alfred Pittertschatscher übernahm die redaktionelle Bearbeitung.
Jahrelang wurde Christian Öhler gedrängt seine Gedanken doch einmal in einem eigenen Buch zusammenzufassen.
Die Leute wollten diese immer wieder nachlesen, denn Christian Öhler verstand es, Gläubige verschiedenster Generationen zusammenzuführen und mit seinen Überlegungen anzusprechen.
2024 war er dann endlich bereit, dieses Projekt in Angriff zu nehmen und er wollte in seinem ab September 2025 geplanten Sabbatical seine Texte auch in gedruckter Form veröffentlichen.
Öhler, geboren 1958 in Linz, war seit 2010 Stadtpfarrer in Bad Ischl und in zahlreichen pastoralen und gesellschaftlichen Bereichen engagiert. Am 1. September 2024 war er nach der Feier einer Bergmesse auf dem Traunstein beim Abstieg kollabiert und verstarb am selben Abend im Krankenhaus.
Die enthaltenen Texte seien zeitlos und allgemein gültig, enthielten "nie Floskeln", sondern brächten Themen auf den Punkt, so Teresa Kaineder, die mit Öhler bei der Kulturhauptstadt-Initiative "Salzkammergut 2024" zusammengearbeitet hatte. "Er verband den Lebensalltag mit dem christlichen Glauben, blieb dabei immer persönlich und ging von eigenen Glaubenserfahrungen aus".
199 Texte von Öhler
Enthalten sind im Buch 199 Texte Öhlers aus den Jahren 1985 bis 2024 sowie Nachrufe von Angehörigen und Wegbegleiterinnen und -begleitern, darunter Margit Hauft, Helmut Schüller, Gabriele Eder-Cakl und Bischof Maximilian Aichern, der als Öhlers Ziel das "versöhnte Miteinander und der Vorrang des Dialogs und des Brückenbaus" nennt.
Bei der gut besuchten Buchpräsentation wurden neben liturgischen und musikalischen Beiträgen - letztere von Raminta Skurulskaite (Orgel) und Martin Klimek (Violine) - auch Texte aus dem Buch vorgetragen. Zu Beginn wurde jenes Gebet verlesen, das Öhler kurz vor seinem Tod bei der Traunsteinmesse gesprochen hatte. Auch Bruder David Steindl-Rast war unter den Gästen und sprach eine Buchempfehlung aus.
Der Reinerlös kommt einem Schulprojekt für Mädchen in Manganja da Costa (Mosambik) zugute, das Öhler seit Jahren unterstützte. Das Buch erscheint im Eigenverlag (226 Seiten, Preis: 18 Euro).
Bestellungen sind ausschließlich schriftlich über die Pfarre Bad Ischl (E-Mail: pfarre.badischl@dioezese-linz.at) möglich.